Kalorien: Macht es einen Unterschied woraus wir sie beziehen?

Kalorien: Macht es einen Unterschied woraus wir sie beziehen?
Über Kalorien wird immer wieder heftig diskutiert. Sind es wirklich nur die Kalorien die entscheidend sind? Wie reagieren wir auf Kalorien? Und vor allem, was sind Kalorien eigentlich? Wenn wir diese simplen Dinge nicht verstehen, wird es natürlich schwierig einzuschätzen, ob alle Kalorien gleich sind oder nicht. Denn auch wenn einige Fitness Experten das behaupten…sie sind es eben NICHT!

Kalorien: Eine Definition

Kalorie ist eine Energiedefinition. Eine Kilokalorie (kcal) ist die Menge an Energie die aufgewendet werden muss, um einen Liter Wasser um 1°C zu erhöhen. So im physikalischen Sinne. Kalorien geben also eine Energiemenge an. Der physiologische Kalorienwert von 1g Protein liegt bei 4,1kcal, 1g Kohlenhydrate bei 4,1kcal und 1g Fett bei 9,3kcal. Die unterschiedlichen Makronährstoffe liefern also eine unterschiedliche Menge an Energie. Addiert man seine einzelnen Makros über den Tag zusammen und multipliziert sie jeweils mit dem entsprechenden Energiewert, kann man seine Kalorienzufuhr über den Tag herausfinden. Doch das ist trotzdem nur die halbe Wahrheit!

Unterschiedliche Quellen, unterschiedliche Ergebnisse

Was passiert nun mit den Kalorien in unserem Körper? Hier kommen nun ganz grundlegend erst einmal die typischen Argumente zum Tragen. Führt man mehr Energie zu als dass man benötigt, wird diese Energie im Körper gespeichert, vorzugsweise als Körperfett. Benötigt der Körper mehr Energie als dass man ihm zur Verfügung stellt, muss er an diese Speicher heran und diese abbauen. Die Kalorienbilanz ist also das maßgebliche Medium, geht es um die Veränderung der Körpermasse. Allerdings macht es einen Unterschied, wie diese Kalorienmenge zusammengesetzt ist. Die körperlichen Reaktionen werden anders sein bei einer 1500kcal Diät die zu 100% aus Fett oder bei gleicher Kalorienmenge zu 100% aus Proteinen besteht. Beides natürlich Extrembeispiele die in der Praxis so nicht umsetzbar sind, klar. Aber darum soll es ja auch nicht gehen. Der thermische Effekt von Proteinen ist zum Beispiel höher als bei Fetten. Der Verdauungsaufwand benötigt ebenfalls mehr Energie bei Proteinen als bei Fetten. Sprich, der Körper benötigt und verbrennt bei der Verstoffwechselung von Proteinen mehr Energie als bei der Verstoffwechselung von Fetten. Anders ausgedrückt bedeutet dass, eine reine Proteindiät erhöht den Kalorienbedarf einer Person. Denn zusätzlich zum Kalorienbedarf der sich aus den oben genannten Faktoren ermittelt, kommt nun noch ein Mehrbedarf aufgrund der aufwendigen Verstoffwechselung an Proteinen. In der Literatur wird ein Aufwand von bis zu 25% des Kalorienwertes beschrieben. Das würde bedeuten, dass von den rund 4kcal die ein Gramm Protein beinhaltet, schon mal 1kcal pro Gramm Protein aufgewendet werden muss, um diesen Makronährstoff überhaupt erst zu verstoffwechseln. Effektiv kommen von den 4kcal pro Gramm Protein also nur 3kcal im Körper an. Entsprechend ändert sich also der Energiebedarf einer Person. Fette im Vergleich haben nur einen geringen thermischen Effekt. Zusätzlich können unterschiedliche Nährstoffe auch unterschiedliche hormonelle Reaktionen auslösen. Das wiederum kann ebenfalls zu einer Veränderung der Kalorienbilanz führen. Das Thema ist also nicht so einfach.

Fazit

Es macht eben doch einen deutlichen Unterschied, woher man seine Kalorien bezieht. In Sachen Verstoffwechselung, thermogener Effekt und Einfluss auf die Hormone. Protein ist extrem hilfreich während einer Diät, während Fett zwar im Kalorienüberschuss auch effizient als Fett gespeichert wird, dafür aber interessanten Einfluss auf unsere Hormone hat, wohingegen Kohlenhydrate primär Energieträger sind. Man muss sich also nicht nur Fragen ob alle Kalorien gleich sind, sondern auch verstehen, wozu sie unser Körper nutzen möchte.
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