Ernährungsguide: Warum wir plötzlich alle fruktosunverträglich sind – TEIL 2!

Ernährungsguide: Warum wir plötzlich alle fruktosunverträglich sind – TEIL 2!
In den letzten Jahren ist die Anzahl an diagnostizierten Intoleranzen, durch gewisse Substanzen, die über Lebensmittel aufgenommen werden stark gestiegen. Liegt dies allerdings wirklich an den Lebensmitteln und den Substanzen, lässt sich das Ganze so einfach generalisieren oder steckt mehr dahinter – wir möchten mit diesem Artikel zum Nachdenken anregen! Im ersten Teil des Artikels haben wir dich kurz in die Thematik eingeführt und das erste große Problem aufgezeigt. Wenn du den Artikel noch nicht gelesen hast, empfehlen wir dir dies zu tun. In diesem Teil wirst du das größte Problem und die Überlegung dahinter von uns erhalten.

Problem 2

Nach dem eigenen Hype rund um die Thematik und dem Feststellen, dass gewisse Symptome zutreffen, wird das Produkt bzw. die Substanz evtl. gemieden oder es wurde schon lange keine Fruktose mehr konsumiert. Beim Konsum fällt auf... da stimmt doch was nicht, ich vertrage das Produkt bzw. den Inhaltsstoff nicht. Diese Aussage ist oft allerdings ein Trugschluss (natürlich nicht bei jedem!) Neben dem psychischen Faktor, der in Problem 1 angesprochen wurde, dass wir von unserer Umwelt beeinflusst werden, gibt es ein weiteres großes Problem - es geht um deinen eigenen Körper. Viele Menschen ernähren sich heute einseitig, was an der großen Auswahl von Produkten liegt. Sie essen gerne gewisse Nährstoffzusammenstellungen und merken es noch nicht einmal, dass das Muster immer sehr ähnlich ist. Dabei kommt es bei vielen vor, dass sie beispielsweise selten wirklich Obst essen und nein ein halber Apfel alle zwei Tage ist nicht viel Obst. Ebenso werden andere Produkte evtl. gemieden, die höhere Anteile an Fruktose enthalten. Gehen wir davon aus, dass über einen längeren Zeitraum durch Zufälle kaum Fruktose aufgenommen wurde. Der Körper ist bei einem solchen Verhalten sehr schlau und faul zugleich, er spart gewisse Potentiale ein, um keine Energie zu verschwenden. Vergleichen kannst du dies mit deiner Muskulatur, die dein Körper nach einer gewissen Zeit abbauen wird, wenn sie nicht benötigt wird – dies lässt sich auf sehr sehr viele Prozesse im Körper übertragen. Der Körper produziert somit weniger des Transporters GLUT-5. Menschen mit einer ausgeprägten Fruktoseintoleranz besitzen kaum bis gar keine Mengen dieses Transports, weshalb die Fruktose nicht im Körper verarbeitet werden kann bzw. über andere Transporter nur sehr gering und im Darm von Bakterien zersetzt wird, was zu beispielsweise Methangasen, Wasserstoff usw. führt, weshalb ihr euch nicht gut fühlt und evtl. Schmerzen, Durchfall etc. bekommt. Zurück zur Situation, dass ihr kaum Fruktose konsumiert habt und euer Körper nicht mehr so viel Fruktose produziert, was wird wohl passieren, wenn ihr in diesem Moment größere Mengen dieses Zuckers aufnehmt? Genau, ihr werdet nicht alles verdauen können und dementsprechend wie ein Intoleranter reagieren. Sehr einfach lässt sich dies auch mit den Therapien gegen eine Intoleranz erklären, denn diese führen euch durch kleine Mengen Fruktose wieder an den Konsum heran. Esst ihr am Ende wieder ganz normal Früchte und Anteile an Fruktose in größeren Mengen, dann wart ihr komischerweise gar nicht Intolerant, sondern habt evtl. nur eine Zeit Fruktose gemieden oder seit gegenüber Fruktose sensibel. Viele Menschen vertragen teilweise auf Anhieb größere Mengen Fruktose nicht, können sich allerdings gut daran gewöhnen. Zum veranschaulichen müsstest du rund 7 Äpfel in kurzer Zeit essen oder 500 Gramm Ananas, um die beim Arzt zugeführten 50 Gramm zu simulieren. Hinzu kommt das Problem, dass die Messmethode für Fruktoseintoleranz umstritten ist. Wer nicht gerade ein super Obstesser ist oder täglich recht viele Lebensmittel mit höheren Mengen an Fruktose zuführt, der kann ohnehin bei den rund 50 Gramm Fruktose in 300 ml Wasser beim Arzt Probleme bekommen. Die Messung des Wasserstoffs im Atem ist da leider nicht immer ein wirklich aussagefähiger Test und trotzdem werden viele mit der Diagnose Fruktoseintoleranz nach Hause geschickt. Diese Diagnose kann die Ernährung und Lebensqualität einschränken und dies evtl. sogar obwohl es nicht sein müsste... Und diese genannten Aussagen lassen sich auf einige Intoleranzen übertragen, allerdings lässt sich dies auch nicht generalisieren. Beispielsweise Gluten ist von Grund auf eine andere Geschichte, da werden wir aber nochmal gesondert einen Artikel für dich, innerhalb dieser Thematik veröffentlichen.

Natürlich gibt es die Intoleranzen wirklich!

Dieser Artikel soll keine vorhandenen Intoleranzen nichtig sprechen. Jeder sollte für sich selbst wissen, wie er sich ernährt und welche Dinge ihm gut und schlecht tun. Oft sind Intoleranzen auch angeboren und können wirklich gut nachgewiesen werden, andere werden zu schnell diagnostiziert und gewiss umstände werden nicht miteingebracht. Wir möchten darauf hinweisen, dass du dir aber nicht von außen alles Mögliche einreden lassen solltest und dich auch nicht von dem Hype der Intoleranzen mitreisen lassen darfst. Leider verfallen viele Menschen, die andere mit Intoleranzen kennen, schnell in ein gewisses Muster und haben plötzlich ebenfalls gesundheitliche Probleme. Denke auch immer daran, dass es häufig nicht nur einen Grund dafür gibt, wenn es dir nicht gut geht und vor allem im Magen-Darmbereich gibt es viele Krankheiten, die physischer und psychischer Natur sind. Hinterfrage die Dinge richtig und behandle Aussagen, selbst von Ärzten, nicht immer als in Stein gemeißelt, denn nicht umsonst sagt man, dass jeder Arzt etwas anderes erzählt oder das jemand der eine Krankheit sucht auch eine findet. Natürlich heißt dies auch nicht, dass du mit Schmerzen oder Problemen leben musst, du solltest nur eine Sensibilität für deinen Körper entwickeln! Autor: Melodie Parker
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