Es ist gar nicht so selten wie viele vielleicht denken würden. Beinahe wöchentlich erhalte ich Mails in denen ich nach Tipps gegen zu viel Wasser im Körper, gegen Wasserknöchel, dicke Backen oder dicke Haut gefragt werde. Gerade bei Frauen ist das Thema nochmals deutlich brisanter als bei Männern, wobei man hierzu sagen muss, dass natürlich zyklusbedingt hier ganz besonders Hormone wie Östrogen einen großen Beitrag dazutun. Wenn ihr binnen weniger Tage größere Mengen Wasser einlagert solltet ihr Euch um das Thema Ernährung oder um konventionelle Tipps nicht mehr zu kümmern, dann heißt es ab zum Arzt, denn dann besteht der Verdacht auf Nierenfunktionsstörungen oder Herzinsuffizienz. Für alle diejenigen die mit leichteren Wassereinlagerungen zu kämpfen haben gibt es heute einige einfach Tipps und Tricks.
1. Erhöhe die Magnesiumaufnahme
Die Bedeutung von Magnesium als Mineralstoff lässt sich über mehr als 300 enzymatische Reaktionen in unserem Köper erklären, in die es involviert ist. Das beste Beispiel für kurzzeitigen Magnesiummangel das jeder von uns sicher schon einmal erlebt hat ist der Wadenkrampf in Ruhe… sehr schmerzhaft! Seine Magnesiumzufuhr zu erhöhen könnte in der Tat auch Vorteile in Sachen Wasserhaushalt bergen. Mehrere Studien an Frauen mit zyklusbedingten Wassereinlagerungen kommen zu dem Ergebnis, dass mehr Magnesium hier Abhilfe schaffen kann. Dosierungen bewegen sich im Bereich von 200 bis 360mg pro Tag. Auf natürliche Weise kann man sich ganz besonders gut mit Nüssen oder dunkler Schokolade mit Magnesium versorgen. Wer den Effekt nochmals steigern möchte, kann es mit einer zusätzlichen Gabe Vitamin B6 versuchen.
Fazit
Zumindest in Verbindung mit zyklusbedingten Wassereinlagerungen kann die zusätzliche Aufnahme von Magnesium Abhilfe schaffen
2. Weniger Salz
Dieser Punkt wird leider viel zu häufig extrem falsch interpretiert. Wir wissen von Natrium (einer der beiden Komponenten von Salz, dem Natrium-Chlorid), dass es Wasser im Körper bindet und so dabei hilft das Gleichgewicht zwischen Flüssigkeiten intra- sowie extrazellulär aufrechtzuerhalten. Einige Möchtegern-Gurus oder Old-School-Bodybuilder möchten uns nun aufgrund dieser Tatsache weiß machen, dass man komplett auf Salz verzichten sollte. Es wird tatsächlich noch immer behandelt wie etwas gefährliches, dabei wären all die Spezialisten ohne Natrium nicht einmal in der Lage auch nur einen einzigen Bizeps-Curl auszuführen, da es in die direkte Kraftübertragung involviert ist. Tipp 2 richtet sich an alle diejenigen, die für gewöhnlich hohe Mengen Salz beispielsweise über verarbeitete Lebensmittel oder die willentliche Zugabe von Salz aus dem Streuer aufnehmen. In diesem Fällen könnten sich in der Tat Wassereinlagerungen verringern lassen wenn man die Salzzufuhr verringert. Studien wie die von Kojima, Luft, McKnight und Sagnella belegen, dass eine höhere Salzzufuhr in Zusammenhang mit einem stärker ausgeprägten Flüssigkeitsrückhalt im Körper steht. Gerade bei Salz muss der Vollständigkeit halber aber angemerkt werden, dass hier die Responder-Thematik greift. Im Klartext bedeutet dies, dass nicht jeder Mensch gleichermaßen auf die Veränderung des Salzkonsums reagieren wird.
Fazit
Wer viel salzt und/oder viele salzhaltige Nahrungsmittel konsumiert kann davon profitieren die Salzzufuhr insgesamt zu reduzieren
3. Mehr Kalium
Kalium ist uns allen als der Gegenspieler des Natriums bei der Regulation des zellulären Flüssigkeitshaushalts bekannt. Sich kaliumreich zu ernähren kann nicht nur die Herzgesundheit fördern, es führt zudem über zwei Wege zu einer verringerten Wasserspeicherung
- eine Verringerung von Natriumwerten
- eine erhöhte Urinproduktion / -ausscheidung
Fazit
Sich um ausreichend Kalium zu bemühen kann Wassereinlagerungen effektiv reduzieren
4. Weniger verarbeitete Kohlenhydrate
Als Sportler haben wir eigentlich eh bereits eine Abneigung gegen verarbeitete Lebensmittel aller Art. Ganz besonders raffinierte Kohlenhydrate und deren starker Effekt auf den Insulinspiegel können dazu führen, dass unsere Nieren verstärkt Natrium rückresorbieren, also im Körper zurück halten. Der Supergau entsteht beim Verzehr raffinierter Kohlenhydrate mit hohem Salzgehalt, hier sind stärkere Wassereinlagerungen beinahe schon vorprogrammiert.
Fazit
Noch ein Grund mehr die Finger von verarbeiteten Lebensmitteln, insbesondere raffinierten Kohlenhydrate zu lassen
5. Sonstige Helfer
Als natürliches Diuretikum könnte die kurzzeitige Einnahme von Dandelion-Extrakt überschüssiges Wasser ausschwemmen. Immerhin eine Studie weist auf einen verstärkt diuretischen Effekt hin. In der Volksheilkunde wird Dandelion schon etliche Jahre hierfür verwendet. Auch Extrakte aus Petersilie, Hibiscus, Brennnessel oder Schachtelhalm finden in der Naturheilkunde Anwendung als pflanzliche Diuretika. Dass das einfache Trinken von mehr Wasser tatsächlich Wassereinlagerungen reduziert wurde in einer Studie von Negoianu und Goldfarb weder belegt aber auch nicht gänzlich widerlegt.
Fazit
Die Natur hält einige durchaus potente Möglichkeiten bereit, gegen Wasseransammlungen vorzugehen
Quellen
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9861593
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2067759
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2957126
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/6823962
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8306484
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2525347
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10751219
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9428447
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21629870
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17686957
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16950583
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19678785
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